Wissenschaftliche Konzepte und Hintergründe zur ‚HEILUNG von INNEN’
Die wissenschaftlichen Forschungsergebnisse dieser drei Modelle bilden die Säulen, auf denen die ‚HEILUNG von INNEN’ basiert:
1. Psychoneuroimmunologie
Die Psychoneuroimmunologie zeigt als neue Forschungsrichtung mit analytischen Methoden Verknüpfungen des Gehirns mit dem Immunsystem. Damit sind die seit langem intensiv vermuteten und erfahrenen Beziehungen zwischen Seelenleben und Selbstheilungskräften wissenschaftlich bestätigt.
Die Erkenntnisse der Psychoneuroimmunologie zeigen die engen Beziehungen zwischen Zentralnervensystem und Immunsystem, zwischen Gedanken/Empfindungen und Heilungskräften. Diese Beziehungen können krankmachend oder krankheitsverstärkend, aber auch heilend wirken. Schon das Wissen um die vernetzten Regelkreise zwischen Gehirn und Immunsystem bzw. zwischen Empfinden, Denken, Fühlen und Selbstheilung schafft nicht nur ein erweitertes Wissen um die Selbstheilungskräfte, sondern auch ein anderes Selbst-BewusstSEIN.
2. Salutogenese
Das Konzept der Salutogenese (Gesundheitsentstehung) beschäftigt sich im Gegensatz zur Pathogenese (Krankheitsentstehung) mit der Frage ‚was macht gesund?’ Gesundheit wird hier als Prozess und als Ausdruck von Lebensqualität verstanden. Während in der Medizin Therapie häufig die Behandlung von Symptomen bedeutet, so wendet sich die Salutogenese dem Patienten in einem ganzheitlichen Ansatz zu. Nicht einzelne Symptome, sondern der gesamte Mensch wird behandelt.
Den zentralen Aspekt des Modells bildet das Kohärenzgefühl. Ausgangspunkt ist die Annahme, dass der Gesundheits- bzw. Krankheitszustand eines Menschen wesentlich durch eine individuelle, mentale Einflussgröße bestimmt wird, nämlich durch die Grundhaltung des Individuums gegenüber der Welt und dem eigenen Leben. Von dieser Grundhaltung hängt es maßgeblich ab, wie gut ein Mensch in der Lage ist, vorhandene Ressourcen zum Erhalt seiner Gesundheit und seines Wohlbefindens zu nutzen. Je ausgeprägter das Kohärenzgefühl einer Person ist, desto gesünder ist sie bzw. desto schneller wird sie wieder gesund. Daraus ergibt sich, dass jeder einzelne selbst, wesentlich zu seiner Gesundwerdung beitragen kann.
Was bedeutet Kohärenz?
Wenn wir uns im Leben zu weit von unserer inneren Kohärenz entfernen, fühlen wir uns gestresst, außerhalb unserer Balance und/oder krank.
Im Konzept der Salutogenese sind Schritte enthalten, die den Körper und die Seele befähigen, mit Erkrankungen und Störungen im Wohlbefinden selber fertig zu werden. Hierdurch liegt der Fokus weniger auf der symptomatischen Therapie, z.B. durch Medikamente als vielmehr auf Maßnahmen, die die Selbstheilungskräfte fördern.
Ein wichtiges Merkmal des Salutogenese-Modells ist, dass dem Betroffenen selbst Kompetenz und die entscheidenden Kräfte zugesprochen werden, die zu seiner Heilung beitragen. Der Patient wird zum Experten für seine eigene Gesundheit, in dem Selbstbestimmung, Persönlichkeitsentfaltung und das Gefühl der Selbstwirksamkeit angeregt werden. Neben der innerlichen Bereitschaft zu Eigenkompetenz und Eigenwirksamkeit erfordert Salutogenese, dass der einzelne in seinem sozialen Umfeld gesehen wird.
3. Selbstorganisation
Als Selbstorganisation wird in der Systemtheorie hauptsächlich eine Form der Entwicklung bezeichnet, bei der die Form gebenden, gestaltenden und beschränkenden Einflüsse von den Elementen des sich organisierenden Systems selbst ausgehen. Der wesentliche Aspekt der Selbstorganisation zeigt sich in einem Streben nach Gleichgewicht innerhalb einer sich verändernden Umwelt. Das aber ist nur durch ständige Weiterentwicklung möglich. In diesem Prozess vermag ein lebendes System (ein Individuum oder eine Familie) die Elemente, aus denen es besteht, selbst mit Hilfe der Elemente, aus denen es besteht zu erschaffen. (Autopoiesis)
Fortbestand und Evolution eines Systems hängt demgemäß von der Wandlungsfähigkeit dieses Systems ab. Autopoietische Systeme und dazu zählen auch die Lebewesen vermögen ihre eigenen Elemente zu reproduzieren und daher ihre eigene Einheit und Kohärenz aufrechtzuerhalten. Sie sind selbstreferent (selbstrückbezüglich). Autopoeisis ist der Prozess der Selbsterschaffung und –erhaltung eines Systems zu höheren strukturellen Ordnungen.
So ist Selbstorganisation das Prinzip des Lebens selbst:
Sie strebt in uns nach Selbstentwicklung und Selbstverwirklichung gemäß unserem innersten Wesen - und zwar ganz aus uns selbst heraus ohne jede Fremdbestimmung.
Selbstorganisatorische Hypnotherapie
Bereits C. G. JUNG (1875-1961) erkannte, dass nicht nur das Bewusstsein, sondern auch das Unbewusste nach Selbstheilung und Selbstindividuation strebt. Er wies darauf hin, dass das Unbewusste auch in der Lage ist, sich selbst und letztlich auch das Selbst des Individuums ins seelische Gleichgewicht zu bringen. Die selbstorganisatorische Hypnotherapie nutzt das Wissen, die Kreativität und das Können des Unbewussten. In der Trance kann der Patient zu diesen unbewussten Ressourcen Kontakt aufnehmen und Lösungen für seine Probleme finden, die wirklich lösen. Bewusstes und Unbewusstes kooperieren sinnausgerichtet auf die eigene Entwicklung. Nicht der Therapeut sagt, was der Patient tun muss, um gesund zu werden, sondern das Unbewusste des Patienten. Autonomie und Selbstheilung des Patienten werden damit gefördert. Der Therapeut übernimmt dabei eher die Rolle eines Moderators der inneren Prozesse des Patienten.
„Das Unbewusste ist Dein Freund. Und Du kannst es nutzen und mit ihm einen freundschaftlichen Kontakt herstellen, um mit Dir im Einklang zu leben.“ – Milton H. Erickson
Milton H. Erickson, der Begründer der modernen Hypnotherapie, revolutionierte nicht nur die Hypnose, sondern auch die Psychotherapie, da er sich von den neuen wissenschaftlichen Forschungen der Selbstorganisation (z.B. Maturana) beeinflussen ließ. Ebenso hielt die Erkenntnis, dass familiendynamische Prozesse einen deutlichen Einfluss auf die persönliche Psychodynamik haben, Einzug in die moderne Hypnotherapie.
heilpraktikerin STEFANIE GRÜNDEL - dipl.soz.päd. - BERLIN - fon: 030 - 214 77 445